Im Jahr 1925 entschlossen sich einige junge Männer, die überwiegend dem Turn- und Gesangsverein angehörten, eine Musikkapelle ins Leben zu rufen. In Zeiten von wirtschaftlicher Not und Arbeitslosigkeit wurde 1926 der Musikverein Zell gegründet. Durch den Verkauf von Anteilscheinen in Form von Bausteinen wurde der Kauf der Instrumente bei der Firma Schedwy finanziert. Die Proben unter dem ersten Dirigenten Karl Mäder fanden in dessen Haus in der Pliensauvorstadt statt.
Mit ihrem gesamten Repertoire, einem Marsch und einem Walzer konnte der erste Auftritt 1926 gestaltet werden. Dies genügte um einen ganzen Tag auf der Kuchalb musikalisch zu umrahmen. 1928 nahm die Kapelle erstmals an einem Wertungsspiel teil. Die Musikproben fanden über Jahre hinweg im Gasthaus "Rose" statt.
In den Folgejahren wurde die Kapelle durch Neuzugänge verstärkt. Auch eine Uniform wurde angeschafft, die aus der eigenen Tasche abbezahlt wurde.
1933 trennte sich die Kapelle vom Turn- und Gesangverein, dem man bis zu dieser Zeit angehört hatte. Somit gab es nun drei Vereine: den Turn-, Gesang-, und Musikverein. Bei der Gründungsversammlung am 27. Mai 1933 wurde Gotthilf Mäckle erster Vorstand und Hermann Straub Dirigent. Noch im gleichen Jahr fand das erste Fest unter eigener Regie statt.
Ende 1934 wurde die Kapelle dem Reitersturm unterstellt. Fünfzehn Musiker spielten in den folgenden Jahren zusammen mit Kollegen aus Reichenbach und Hochdorf unter dem Namen Reitersturmkapelle. Unter anderem auch zwei Tage bei der Landesschau auf dem Cannstatter Volksfest.
Unter dem Dirigenten Hermann Straub wurden 1937 und 1938 die Proben der Musikvereine Altbach und Zell gemeinsam abgehalten. 1938 trennte man sich wieder und Kapellmeister G. Geißler übernahm den Taktstock. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich ein Streichquartett dem Verein angeschlossen.
1940 unternahm der damalige Vorsitzende Reinhold Mäckle eine Jugendwerbung, die 20 Neuzugänge mit sich brachte. Zwei Jahre später konnte eine Jugendkapelle gegründet werden, die 1942 beim Wertungsspiel in Wernau einen ersten Rang erwarb.
1943 war allerdings auch der größte Teil dieser Musiker eingezogen worden und zum zweiten Mal wurde mit Erfolg Nachwuchs geworben. Es folgten schwierige Zeiten für den Musikverein. Paul Schiefer hatte zu diesem Zeitpunkt wesentlichen Anteil am Wiederaufbau der Kapelle. Instrumente, die im Hause Jesinger und Schiefer versteckt waren, wurden ausgegraben und ein Neubeginn geschaffen.
Bei der Amtseinsetzung von Herrn Erich Kenner als Zeller Bürgermeister am 16. April 1948 spielte die Kapelle. An Pfingsten 1949 nahm man dann beim 1. Allgäuer Bundesmusikfest in Immenstadt teil. Man errang unter der Leitung von Wilhelm Mick einen ersten Rang in der Unterstufe. Bei der Winterunterhaltung im gleichen Jahr spielte erstmals die Handharmonikagruppe, die sich dem Verein angeschlossen hatte, sich aber 1957 selbstständig machte.
Vom 14. bis 16. Juli 1951 feierte der Verein, der unter der Leitung von Ludwig Mäckle stand, sein 25-jähriges Jubiläum.